
5,5 Prozent mehr Geld: Mit dieser Forderung geht die IG Metall in die Tarifrunde für die 58.000 Beschäftigten im Schlosserhandwerk NRW. Der Vorstand der IG Metall hat den Beschluss der Tarifkommission bestätigt. Die aktuellen Tarifverträge und die Friedenspflicht laufen am 30. September aus.
Der Vorstand der IG Metall hat die Forderungsempfehlung der Tarifkommission bestätigt für die Tarifrunde im Schlosserhandwerk in Nordrhein-Westfalen 2025: Die Entgelte sollen um 5,5 Prozent erhöht werden. Zudem sollen die Ausbildungsvergütungen überproportional steigen. Außerdem soll in der Tarifrunde eine soziale Entlastungskomponente erreicht werden.
Im Vorfeld der Tarifrunde hat die IG Metall NRW eine Befragung unter den Beschäftigten im Schlosserhandwerk durchgeführt, um zu erfahren, was den Menschen in der anstehenden Tarifrunde besonders wichtig ist. Dabei gaben 63 Prozent an, dass sie nach wie vor unter der Preissteigerung leiden. „Die gestiegenen Preise der letzten Jahre sind weiter ein großes Problem“, meint Patrick Loos, IG Metall-Tarifsekretär für das Schlosserhandwerk NRW. „Darum braucht es ein ordentliches Prozenteplus in der Tarifrunde.“
Hohe Belastungen: 62 Prozent denken über Wechsel nach
Besorgniserregend sei auch, dass 62 Prozent der Befragten angeben, dass ihre Arbeit in den letzten fünf Jahren belastender geworden ist und dass genauso viele angeben, in den letzten 3 Jahren über einen Wechsel in eine andere Branche nachgedacht zu haben. „Um den Belastungen entgegenzuwirken und die Attraktivität der Branche zu erhöhen, braucht es eine Entlastungskomponente“, erklärt Loos. „Möglich wäre eine Wahloption von Geld in Zeit. In vielen anderen Branchen hat die IG Metall das durchgesetzt. Jetzt ist die Zeit dafür auch im Schlosserhandwerk reif.“ Das mache die Branche auch attraktiver für Auszubildende, so der Gewerkschafter weiter. „Darüber hinaus braucht es aber auch eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung. Die Unternehmen haben große Nachwuchsprobleme. Darum darf der Anschluss an die Industrie nicht verloren gehen.“
In NRW arbeiten 58.000 Menschen im Schlosserhandwerk. Die aktuellen Tarifverträge laufen am 30. September 2025 aus. Dann endet auch die Friedenspflicht.
In der letzten Tarifrunde Ende 2023 setzte die IG Metall im Schlosserhandwerk NRW 9,2 Prozent mehr Geld in zwei Schritten durch. Über 2200 Beschäftigte in 27 Betrieben hatten dafür eine Woche lang mit Warnstreiks Druck gemacht.
* Foto: Bernd Röttgers