Die IG Metall NRW und der Arbeitgeberverband Metall NRW haben sich in der 5. Verhandlung auf die Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württemberg für die Metall- und Elektroindustrie geeinigt.
Nach diesem Verhandlungsergebnis erhalten die rund 700.000 Beschäftigten sowie die Auszubildenden in der der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie ab 1. Juni 2023 5,2 Prozent mehr Geld und ab dem 1. Mai 2024 weitere 3,3 Prozent mehr. Zudem wird den Beschäftigten eine steuerfreie Inflationsprämie in Höhe von 3.000 Euro in zwei Schritten ausbezahlt: 1.500 Euro spätestens im Februar 2023, weitere 1.500 Euro spätestens im Februar 2024. Auch den Auszubildenden hilft dieser Tarifabschluss, die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu schultern. Sie erhalten eine Inflationsausgleichprämie von zweimal 550 Euro. Der Tarifvertrag läuft bis zum 30. September 2024.
Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW: „Das Verhandlungsergebnis gibt den Beschäftigten Sicherheit in unsicheren Zeiten. Die Inflationsausgleichsprämie hilft kurzfristig gegen die steigenden Energiepreise. Sie hat zudem eine starke soziale Komponente, da die unteren Entgeltgruppen überproportional profitieren. Die dauerhafte Erhöhung der Entgelttabelle stabilisiert die Kaufkraft. Wir haben stets betont, dass Tarifpolitik alleine nicht eine kriegsgetriebene Inflation ausgleichen kann. Zusammen mit den von der Politik beschlossenen Maßnahmen und Entlastungspaketen, auf die die IG Metall in den letzten Monaten gedrängt hat, ergibt sich jetzt ein starkes Gesamtpaket gegen die gestiegenen Lebenshaltungskosten.“
Giesler weiter: „Dieses sehr gute Ergebnis haben die Beschäftigten durch ihre großartige Beteiligung an den Warnstreiks möglich gemacht. Insgesamt haben sich in NRW 126.870 Beschäftigte aus 1.021 Betrieben an den Warnstreiks und Kundgebungen der IG Metall beteiligt. Ohne diesen Druck hätten die Arbeitgeber nicht eingelenkt.“
Am Donnerstag, 24. November 2022, entscheidet die Tarifkommission der IG Metall Nordrhein-Westfalen abschließend über die Annahme des Verhandlungsergebnisses.
Grafik: Tarifliche Leistungen 2023/24
Kommentierung Tarifabschluss M+E NRW 2022
metallnachrichten Nr. 7 – „Bares schnell, Prozente auf Dauer!“
Für die 8% – erste Warnstreiks in der IGM Geschäftsstelle Bocholt.
Warnstreik am 14.11.2022 auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus mit 1.500 Kolleg*innen aus unseren 17 tarifgebundenen Betrieben in der Metall- und Elektroindustrie. Vielen Dank an alle Metaller*innen und Kolleg*innen, die sich solidarisch gezeigt haben. Solidarität gewinnt! Gemeinsam können wir das schaffen! Das WIR macht stark!
Hier geht’s zum Presseartikel vom 15.11.2022 im BBV
Hier geht’s zum Presseartikel vom 15.11.2022 in der Borkener Zeitung
Ein paar Eindrücke der ersten Warnstreiks in der Region aus Stadtlohn, Vreden, Anholt und Bocholt: