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Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie 2022

Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie 2022

Im September beginnen die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie. Die Debatten um die Forderungen laufen. Als Top-Thema zeichnet sich bereits ab: eine dauerhafte Erhöhung der Entgelte.

 

Mit welchen Forderungen soll die IG Metall in die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie ab September gehen? Darüber haben die Tarifkommissionen der einzelnen Tarifgebiete die Debatte offiziell eingeläutet. Am 30. Juni wollen sie ihre Forderungen aufstellen. Am 11. Juli fasst dann der IG Metall-Vorstand den endgültigen Beschluss.

Bereits jetzt ist klar: Den Beschäftigten ist vor allem eine dauerhafte Erhöhung der Entgelte wichtig.  Das wurde bei der Diskussion in den Tarifkommissionen klar. Das zeigen die Berichte der Tarifkommissionsmitglieder aus ihren Betrieben, sowie erste Ergebnisse einer Befragung der IG Metall, an der bislang bereits rund 166 000 Beschäftigte teilgenommen haben.

 

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PRESSEMITTEILUNG    

IG Metall-Bezirksleitung NRW, Düsseldorf, 30.06.2022

 

Tarifkommission fordert 8 Prozent für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie NRW

 

Die Tarifkommission der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie hat einstimmig die Forderung für die Tarifrunde beschlossen. Demnach sollen die Monatsentgelte um 8 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten steigen.

 

„Die Beschäftigten erwarten angesichts der stark steigenden Preise und der guten Auftrags- und Ertragslage in vielen Betrieben eine ordentliche Erhöhung ihrer monatlichen Entgelte“, so Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer.

 

Die IG Metall begründet die Forderung mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. So sind die Auftragseingänge im ersten Quartal gegenüber dem vierten Quartal um 4,2 Prozent gestiegen. Die Reichweite der Aufträge in der Metall- und Elektroindustrie rangiert auf einem historischen Höchstwert. Die Produktions- und Exporterwartungen haben sich im Juni noch einmal deutlich verbessert.

 

Giesler verwies zur Begründung der Forderung auch auf eine Befragung von Betriebsratsgremien zur Situation im Betrieb. An dieser Befragung haben sich Ende Mai 1073 Gremien in NRW beteiligt. Demnach stufen rund 70 Prozent der Befragten die Ertragslage ihres Betriebes 2022 mit „gut“ bzw. „eher gut“ ein, nur 3 Prozent als schlecht. Die betriebliche Auftragslage wird von rund 83 Prozent als „gut“ oder „eher gut“ eingeschätzt, von 2,7 Prozent als schlecht.

 

Giesler betonte, dass jedem Tarifkommissionsmitglied klar sei, dass Tarifpolitik nicht alleine die kriegsbedingte Teuerungsrate ausgleichen könne. Daher sei es Aufgabe der Politik, dass sie beim Problem der großen Preisanstiege nachhaltig steuernd eingreift. Dennoch blieben berechtigte Interessen der Beschäftigten, zumal es die letzte tabellenwirksame Entgelterhöhung im Jahr 2018 gegeben habe. Giesler: “Die IG Metall hat in der Tarifrunde im letzten Jahr zum Höhepunkt der Corona-Pandemie verantwortungsvoll gehandelt und dazu beigetragen, dass die Branche gut durch die Krise kam. Jetzt müssen die Unternehmen Verantwortung zeigen und die soziale Sicherheit der Beschäftigten schützen.“

 

Weitere Zeitleiste:

  1. Juli 2022: Forderungsbeschluss durch den Vorstand der IG Metall

Mitte September 2022: Erste Verhandlung in NRW

  1. Oktober 2022: Ende der Friedenspflicht