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Urlaubsgeld 2023: Mit Tarif mehr Urlaubstage und plus für Reisekasse

Urlaubsgeld 2023: Mit Tarif mehr Urlaubstage und plus für Reisekasse

Nicht jede und jeder kommt hierzulande in den Genuss von Urlaubsgeld.

Knapp die Hälfte (47 Prozent) aller Beschäftigten hat das Glück – wie das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung in einer neuen Auswertung ermittelt hat.

 

 

Ob und wie viel Urlaubsgeld es gibt, hängt unter anderem von der Region, der Branche, der Betriebsgröße und der Berufserfahrung ab. Im Westen ist das Urlaubsgeld in vielen Branchen immer noch höher als in Ostdeutschland. Und je größer der Betrieb, umso eher landet etwas in der Urlaubskasse. Und je länger ein Berufsleben dauert, umso größer die Chance darauf.

Mit Tarif Chancen auf Urlaubsplus größer

Zweifellos profitieren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von einem Ferienplus, wenn ihr Betrieb tarifgebunden ist. Das betrifft laut WSI-Tarifarchiv 74 Prozent der Beschäftigten. Dagegen können sich nur 35 Prozent auf Urlaubsgeld freuen, deren Firma nicht tarifgebunden ist. Die Höhe der tariflichen Extras unterscheidet sich je nach Branche sehr stark. Die Urlaubsgeldspanne liegt in diesem Jahr zwischen 180 und 2686 Euro in der mittleren Entgeltgruppe.

Die höchsten Zahlungen erhalten Beschäftigte mit IG Metall-Tarif in der Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie, in der Metall- und Elektroindustrie sowie im Kfz-Gewerbe. In der Regel beträgt das Urlaubsplus 50 Prozent des Durchschnittseinkommens in den Branchen, für die IG Metall-Tarifverträge gelten.

Sechs Wochen Zeit zum Relaxen

Und nicht zu vergessen: Metallerinnen und Metaller haben Anspruch auf 30 Tage Urlaub im Jahr. Die sind nicht überall selbstverständlich. Per Gesetz sind nur 24 Tage vorgeschrieben – und die auch nur für Beschäftigte, die sechs Tage in der Woche arbeiten. Bei einer Fünf-Tage-Woche muss der Chef nach dem Gesetz seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sogar nur 20 freie Tage genehmigen.

Sechs Wochen – so lange haben auch Metallerinnen und Metaller 1978 und 1979 in der Stahlindustrie für mehr Urlaub gestreikt. Das Ergebnis war ein Stufenplan, an dessen Ende 30 Tage Urlaub standen und die seit 1981 in den IG Metall-Tarifverträgen festgeschrieben sind.