Tarifabschluss Schlosserhandwerk NRW: 2,8 Prozent und 2,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen.
Die IG Metall NRW und der Arbeitgeberverband Fachverband Metall haben gestern in Münster in der 3. Verhandlung der Tarifrunde für das Schlosserhandwerk in NRW ein Ergebnis erzielt. Demnach erhöhen sich die Entgelte der 58.000 Beschäftigten in dieser Branche in zwei Schritten: Zum 01.11.2021 zunächst um 2,8 Prozent und zum 01.11.2022 um weitere 2,2 Prozent.
Die Ausbildungsvergütung steigt im ersten und zweiten Lehrjahr zum 01.11.2021 um 30 Euro und zum 01.11.2022 um 20 Euro. Im dritten und vierten Lehrjahr steigen die Vergütungen zu den gleichen Zeitpunkten um 35 Euro bzw. 25 Euro.
Patrick Loos, Verhandlungsführer der IG Metall NRW: „Die Arbeitgeberseite hat sich einen großen Schritt auf uns zubewegt. Das ist Ergebnis des Drucks, den wir über Warnstreiks und Aktionen in den letzten Wochen entfalten konnten. Das Ergebnis passt zur differenzierten Lage im Schlosserhandwerk. Viele Betriebe der Branche gehören zu den Corona-Gewinnern, andere mussten sich mit Finanzhilfen über Wasser halten. Damit ist dies ein Abschluss nach Maß und Mitte. Die überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung hilft den jungen Menschen aber auch den Betrieben bei der Suche nach Fachkräften.“
Tarifinfo für die Beschäftigten im Schlosserhandwerk NRW nach der zweiten Verhandlungsrunde. IG Metall runft zu Warnstreiks auf.
Flugblatt Schlosserhandwerk NRW vom 29.09.2021
Die dritte Verhandlung findet am 06. Oktober in Münster statt.
Am 14.09.2021 findet in Münster die erste Verhandlung für die rund 58.000 Beschäftigten im Schlosserhandwerk NRW statt.
Die IG Metall fordert in dieser Tarifrunde eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 5 Prozent, sowie eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen, mindestens aber 75 Euro für alle Ausbildungsjahre.
Patrick Loos, Verhandlungsführer der IG Metall NRW: „Viele Betriebe der Branche gehören zu den Corona-Gewinnern. Das gilt vor allem für die baunahen Bereiche, die einen regelrechten Boom erlebt haben. Wenige Betriebe hatten es schwer, konnten sich aber durch Kurzarbeit und Finanzhilfen über Wasser halten und können sich seit dem Frühjahr deutlich erholen. Die Forderung der IG Metall berücksichtigt dieses differenzierte Bild und ist der wirtschaftlichen Lage der Branche angemessen.“
Loos unterstreicht, dass sich dieses differenzierte Bild auch für die Beschäftigten ergebe. Dort wo es gut gelaufen sei, hätten die Beschäftigten unter erschwerten Bedingungen der Pandemie sehr gute Arbeit geleistet. Dort wo die Situation schwierig war, hätten sie durch Kurzarbeit finanzielle Einbußen erlitten. „Beide Gruppen haben nun eine ordentliche Entgeltentwicklung verdient. Dies gilt vor allem auch aufgrund der anziehenden Inflation. Und für die Zukunftsfähigkeit der Branche braucht es vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels eine überproportionale Erhöhung der Auszubildendenvergütung. Die Lücke zwischen Industrie und Handwerk darf nicht größer werden“, so Loos.